Bautagebuch: Das Grundstück (2)

Unsere Callwey Autorin Tina Freitag hat sich an das Projekt „Hausbau“ gewagt. An dieser Stelle berichtet sie alle zwei Wochen von den Höhen und Tiefen ihres Vorhabens – mit persönlichen Eindrücken aus ihrem Bautagebuch. 

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Krokodile im Schlamm - hallo Grundstück!

Nicht gesucht, aber gefunden: Das Grundstück

Das ist es jetzt? Oder vielmehr: soll es einmal werden? Noch immer wollte sich die Euphorie nicht recht einstellen. Aber was genau hatten wir eigentlich erwartet? Das neue Stück Land befindet sich in einem Stadtteil, in dem wir bislang gar nicht gesucht hatten. Heute fragen wir uns, warum eigentlich – Kindergarten und Grundschule sind fußläufig zu erreichen, Badeseen befinden sich nur einen Steinwurf entfernt, und den Bergen sind wir noch näher!

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Das Grundstück – resultierend aus einer Teilung – wurde zunächst einmal neu vermessen. Wir haben hierfür einen Eilantrag gestellt, um schnellstmöglich „klare Verhältnisse“ zu haben. So wurden nach einiger Zeit neue Grenzpfosten eingeschlagen und genauestens dokumentiert, wo die neue Grenze verläuft. Wir haben um jeden Quadratmeter gekämpft! Die neuen Nachbarn auch. Somit verlief die Grenze also ziemlich genau dort, wo sie im Kaufvertrag schon einmal provisorisch eingezeichnet wurde.

Hausplanung vs. Gartenplanung

Als wir zum ersten Mal die neuen Lagepläne vom Vermessungsamt in den Händen hielten, wurden unsere Vorstellungen allmählich konkreter. Mit unseren Hausplanungen hatten wir natürlich sofort begonnen, aber nun zu sehen, dass auch wirklich alles Hand und Fuß bzw. eine echte Umgebung hat, gab uns einen neuen Schub! Und ließ uns unsere bisherigen Planungen noch einmal überdenken: Ganz schön wenig Garten, wenn das Haus dort sitzt, wo wir es bislang vorgesehen haben …

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Kinder müssen ums Haus laufen können – oder?

Also schoben wir hin und her, überlegten, ob der Zugang wirklich richtig liegt, verschmälerten die Garage bis aufs Minimum, um unsere Prioritäten dort zu setzen, wo sie uns am sinnvollsten erscheinen: im Garten! Außerdem wollten wir für die Kinder die Möglichkeit belassen, einmal ums Haus drum herum laufen zu können. Klingt banal, macht aber Sinn! Ein Garten ist endlich, vor allem in der Größe, die uns bleibt. Wenn aber die Möglichkeit besteht, im Kreis zu laufen, hat man gefühlt viel mehr Freifläche und die Kinder können ganz anders spielen.

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Was uns vorher niemand gesagt hat …

Schon einmal waren wir nah dran an einem Grundstückskauf. Es handelte sich dabei um eine so genannte WEG. Was bitte ist das?! WEG steht für Wohneigentümergemeinschaft. Was so viel heißt, wie: man kauft sich zwar ein Grundstück, aber gewisse Dinge obligen der Abstimmung mit demjenigen, der den anderen Teil des Grundstücks besitzt. Das mag ja für den einen oder anderen noch akzeptabel sein. Wenn aber der Nachbar das größere Grundstück besitzt (und so wäre es in unserem Falle gewesen), hat er prozentual ein höheres Stimmrecht. Man könnte also auch sagen: Im Zweifel entscheidet der Nachbar! Das hat uns teures Lehrgeld gekostet (nämlich die Reservierungskosten für das Grundstück). Seitdem lautete unsere erste Frage immer: Hat das Grundstück eine eigene Flurstücksnummer?