Unsere Callwey Autorin Tina Freitag hat sich an das Projekt „Hausbau“ gewagt. An dieser Stelle berichtet sie alle zwei Wochen von den Höhen und Tiefen ihres Vorhabens – mit persönlichen Eindrücken aus ihrem Bautagebuch.
Ziemlich unterirdisch – der Keller
Das Wichtigste gleich vorweg: Die Pumpen haben gehalten! Lange – sehr lange – hat es gedauert, bis die gesamte Anlage zur Wasserhaltung peu à peu zurückgebaut und schließlich ganz abgeschaltet werden konnte und die Baugrube endlich verfüllt werden konnte.
Ein aufregender Tag war auch die Ankunft des Baukrans! Die Bagger waren ja schon beeindruckend genug, aber so ein Kran ist nochmal eine ganz andere Liga … Ich weiß nicht, ob die Kinder oder ich begeisterter waren. Vielleicht spielte auch die Freude darüber, dass es nun endlich „richtig“ losgehen sollte, eine nicht unerhebliche Rolle. Und als dann die Bodenplatte und auch die Kellerwände gegossen waren, konnte man sehen: es wird tatsächlich ein Haus! Die überdimensionale Baugrube, die fast das gesamte Grundstück eingenommen hatte, ließ uns zwischenzeitlich mal etwas zweifeln, ob das alles so seine Richtigkeit hatte und wo denn eigentlich unser Garten hin verschwunden war – irgendwie bestand alles nur noch aus „Nichts“ …
Einfach überirdisch!
Nun hatten wir also einen wunderschönen Keller aus Beton! Der kurz darauf, fast schon zu unserem Bedauern, für immer in der Erde verschwinden sollte – natürlich nicht ohne Kellerschächte, Bitumenanstrich, und Dämmung. Aber zum Glück ging es parallel ja auch „überirdisch“ weiter: erste Fensteröffnungen wurden sichtbar und das Erdgeschoss nahm langsam seine Form an.
Im Hintergrund von Keller & Co. hatten wir mit diversen Themen zu tun, deren Existenz wir zum Teil nicht einmal erahnten: „Sondernutzungsantrag mit einhergehender verkehrsrechtlicher Anordnung“ (wir brauchten zusätzlichen Platz für den Kran), „Inbetriebsetzungsauftrag fürs Bauwasser“ – um nur einige zu nennen. Hinzu kam die Frage, wie lange die Nachbarn noch die Geräusche der ständig laufenden Pumpenanlage hinnehmen würden (erste Unmutsäußerungen zeichneten sich ab), und natürlich unsere ständige Sorge darum, ob diese auch wirklich durchhalten würde.
Aber trotz aller kleineren und größeren Hürden und Unwägbarkeiten freut man sich zwischendurch immer mal wieder wie bolle, dass da gerade wirklich unser Haus, von uns geplant, entsteht! Und wenn man es dann zum allerersten Mal durch die „Haustür“ betritt … wow!
„Was uns vorher niemand gesagt hat …“
… beziehungsweise was uns erst so richtig klar wurde, als wir sie vor Augen hatten: die Treppe – oder genauer gesagt deren Wände! Was haben wir uns da nur gedacht? Und viel wichtiger: Kann man das noch ändern? Wie wir von der ursprünglichen Idee einer Sichtbetontreppe über einen „Treppentunnel“ hin zu einer filigranen Faltwerktreppe aus Holz kamen und welche Details es sonst noch so „vor Ort“ zu klären gilt, wird in der nächsten Folge unter die Lupe genommen. Am Ende wird alles gut – ganz bestimmt.