Die „Volksvilla“

von LA’KET Architekten

Leicht und schwer: Mit der Ziegelfassade orientierten sich LA’KET Architekten an Hamburgs Architektur – für Leichtigkeit und Offenheit sorgen großformatige Glasflächen. 

Ein Split-Level-Haus in Hamburg-Volksdorf

LA’KET Architekten interpretierten das Haus in Hamburg-Volksdorf als klassisch-hanseatische Bautypologien der Umgebung.   Der scharfkantig und flächig formulierte Körper mit seinerentschieden in offene oder geschlossene Flächen gegliederten Fassade konzentriert  die Bauweise der Nachbarschaft.

Seine kompakte Split-Level-Organisation setzt der flachen Topografie des schmalen Grundstücks eine künstliche entgegen. Die dadurch entstehenden Ebenen und zusätzlichen Absenkungen (Entree, Wohnraum und Dachterrasse) schaffen durch ihre unterschiedlichen Höhen spannende und abwechslungsreiche Raumfolgen.

Nach oben nimmt die Privatheit zu

Durch die Gebäudegeometrie mit der Auskragung auf der Eingangsseite entsteht ein überdeckter Vorbereich mit Stellplatz. Nach dem Entree geht es ein halbes Geschoss nach unten zu Lagerflächen und Haustechnik. Eine breitere Treppe führt nach oben in den Koch- und Essbereich, dann weiter zur Lounge-Mulde mit Bibliotheksnische auf der Wohnebene und in der Staffelung der versetzten Ebenen schließlich zu Kinderzimmer, Elternschlafzimmer und Dachterrasse.

Die Grundrisse entwickeln sich zwischen den Treppenläufen um einen „dienenden“ Mittelkern, wobei die Privatheit der Räume nach oben zunimmt. Die relativ flachen Trittstufen sind zum Teil offen und ergeben so eine bessere Verbindung zwischen den Geschossen. Über der Eingangstreppe bleibt ein schmaler Luftraum, der die gesamte Höhe des Hauses erleben lässt.

Der ebenen Topografie des Grundstückes wird eine künstliche Topografie des Hauses entgegengesetzt.

Eine „papierhafte“ Ziegelfassade

Die Ziegelfassade orientiert sich an der Umgebung. Ihre „papierhafte“ Behandlung setzt zusammen mit den großen Glasflächen dem massiven Quader Leichtigkeit entgegen. Durch die Akzentuierung in teils konstruktive vertikale und horizontale Fugen soll der Bau lebendig wirken.

Der Mauerwerksverband lässt durch subtile Diagonalen eine „gewebte“ Textur entstehen. Im Innenraum bestimmen Sichtbetonwände in Verbindung mit Eichendielen (Wohnen) und hellem Linoleum (Schlafen) die Räume. Die Sonderbereiche der Senken sind durch andere Materialien oder Farben abgesetzt.

Gebäudedaten

  • Standort: Hamburg
  • Grundstücksgröße: 681 m2
  • Wohnfläche: 185 m2
  • Zusätzliche Nutzfläche: 45 m2
  • Anzahl der Bewohner: 3
  • Bauweise: massiv
  • Heizwärmebedarf: 56,19 kWh/m2a
  • Primärenergiebedarf: 66,3 kWh/m2a
  • Fertigstellung: 2010

Fotos: Ralf Buscher, Hamburg

Dieses Haus ist erschienen in: “Häuser des Jahres 2012”, Callwey Verlag.