Hofhaus in Köln-Hahnwald - Einfamilienhäuser

von Scheuring und Partner Architekten.

Dieses Haus musste auf widersprüchliche Bedingungen reagieren: einerseits zeichnet sich seine Umgebung im Kölner Stadtteil Hahnwald durch eine parkartige Begrünung aus, was den hier stattlichen Grundstücken zwischen 2.000 und 5.000 Quadratmetern zugute kommt. Andererseits verläuft im Westen die Bonner Landstraße und parallel dazu die Autobahn, die mit enormen Lärmimmissionen die friedliche Lage beeinträchtigen. Der Bebauungsplan schrieb eine eingeschossige Bauweise vor.

scheuring-hofhaus-in-koeln-hahnwald-lageplan — Lageplan

scheuring-hofhaus-in-koeln-hahnwald-grundriss — Grundriss

Diese Disposition führte zur Entwicklung eines Hofhauses, das sowohl gegen den Verkehrslärm schützen als sich auch durch eingeschnittene Höfe und Terrassen zur Natur öffnen sollte. Als schwebend wirkender Pavillon – das Haus ist nicht unterkellert – lässt es die Umgebung unberührt. Gleichzeitig behauptet es sich mit seiner von rauer Brettschalung gezeichneten Sichtbetonfassade, die mit der das Grundstück dominierenden Parklandschaft korrespondiert. Die starken Vertikalen und Horizontalen geben ihm eine einprägsame physische Präsenz.

scheuring-hofhaus-in-koeln-hahnwald-schnitt — Schnitt

Es gibt nur Wandscheiben, Balken oder raumhohe Glasfronten, die wie bei einem Steckspiel zu einem Baukörper zusammenfinden. Die Außenwände sind zweischalig, die Innenschale ist aus weiß geschlämmten Kalksandsteinen gemauert.

Der Eingang, vier Stufen hoch, liegt etwas zurückgesetzt, flankiert von einem Büro und dem Block für die Haustechnik. Eine Wandscheibe, hinter der sich die Garderobe verbirgt, und eine inselartig eingestellte Sanitärzelle verzögern den Eintritt in den Wohn-Großraum mit Küche und Essplatz. Ein kleiner Innenhof bringt Seitenlicht.

Zu einem (später teilbaren) Kinderzimmer an der Nordost-Ecke kann man über eine kurze Passage schlüpfen, was den Größeren eine gewisse Autonomie im Familienleben beschert. Der Elternbereich liegt diagonal an der Südwest-Ecke hinter dem Angelpunkt des Kamins. Er ist abgeschlossen mit eigenem WC, Bad und Ankleide und erhält zusätzlich Licht durch ein Gartenatrium.

Es gibt also vier Bereiche: Arbeiten, Wohnen, Kinder und Eltern, die alle über einen eigenen Freibereich verfügen, der vor den Einblicken der anderen geschützt ist. Selbst der Carport folgt diesem Konzept: er steht als separater Betonbügel neben dem Haus, dort, wo die skulpturale Pavillonarchitektur in den unbebauten Park ausklingt.

Pläne: