Respekt - Einfamilienhäuser

von hehnpohl architektur bda

Haus am Buddenturm 18 Oberlichter First und TraufeWEB

Neues Bauen in der Altstadt

Münsters Buddenturm, ursprünglich um 1150 als Wehrturm errichtet und der älteste erhaltene Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Der weiß getünchte Turm mit dem roten Dach ist ein Wahrzeichen der Stadt, seine Umgebung steht daher unter besonderer baukultureller Beobachtung. Das war auch den Bauherren bewusst. Für den Entwurf ihres Hauses kam daher nur Backstein in Frage, um den örtlichen Bezug zu wahren. Sie sprachen mit mehreren Architekten. Und entschieden sich dann für Marc Hehn und Christian Pohl, die in Münster seit 2008 das Büro hehnpohl architekten führen.

Das Haus ist in der Anmutung an historische Formen angelehnt, in der Gestalt zeitgenössisch und in der Ausführung erkennbar handwerklich hergestellt.

Den Buddenturm stets im Blick

Das wurde es. Und tatsächlich fügt der Neubau sich maßstäblich in die Altstadt ein. Die Buddenstraße weist im Bereich des Grundstücks drei Fluchten auf: die beiden Baufluchten der west- und östlich angrenzenden Häuserzeilen, die dritte ist die eigene Grundstücksgrenze. Diese drei Fluchten zeichnen sich in der Fassade ab. Dementsprechend hat die Straßenfassade drei Öffnungen. Im Erdgeschoss wurde sie in Kupfer ausgeführt, im ersten Obergeschoss als Eckver- glasung mit tiefem Fassadeneinschnitt und im zweiten Obergeschoss als Öffnung mit geringerer Tiefe. Die Straße und der Buddenturm bleiben stets im Blick.

Haus am Buddenturm 11 Kochbereich mit DachterrasseWEB — Koch- und Essbereich erweitern sich im 1. Obergeschoss auf die Dachterrasse.

Öffnung zum Licht

Das Haus ist über vier Geschosse organisiert: Im Erdgeschoss befinden sich das Entree, ein Multifunktionsbereich, ein Innenhof liegt im rückwärtigen Teil und die Garage an der Straße. Ein expressives Sichtbetontreppenhaus erschließt den Wohn- und Essbereich im ersten Obergeschoss, darüber sind die Küche und eine Dachterrasse mit Blick auf die Observantenkirche organisiert. In den weiteren Obergeschossen ist Platz für zusätzlichen Wohnraum sowie die Schlaf- und Arbeitszimmer mit Bädern. Die Staffelung der Fassade bildet sich im Inneren ab: Im Treppenraum öffnet sich das Haus geschossweise zunehmend zum Licht, das durch Verglasungen an Traufe und First fällt.