Bernardo Bader

Bernardo Bader Architekten_Haus am Moor_Krumbach_2013_Adolf Bereuter_3
Häuser des Jahres 2014: Haus am Moor, Krumbach, 2013, Foto: Adolf Bereuter
Bernardo Bader Architekten_Haus am Moor_Krumbach_2013_Adolf Bereuter_1
Holzfassade, Foto: Adolf Bereuter
Bernardo Bader Architekten_Haus am Moor_Krumbach_2013_Adolf Bereuter_2
Esszimmer und Küche in Holz und Beton, Foto: Adolf Bereuter
Bernardo Bader Architekten_Haus am Moor_Krumbach_2013_Jörg Seiler
Sonnenterrasse, Foto: Jörg Seiler

 

Bernardo Bader hatte keine Durststrecken auf dem Weg zum selbstständigen Architekten. Während des Studiums an der Uni Innsbruck arbeitete er bei Feichtinger Architectes in Paris, erhielt 2001 sein Diplom mit Auszeichnung, übernahm bereits kleine Aufträge, gründetet 2003 sein eigenes Büro – und ließ sich 2006 als „staatlich befugter und beeidigter Ziviltechniker“ eintragen. Die Reihenfolge erklärt sich dadurch, dass in Vorarlberg der Bauherr die Einreichpläne kleinerer Projekte unterschreiben darf.

Baders Vita an Auszeichnungen ist lang: Er erhielt den Aga Kahn Award 2013 für den islamischen Friedhof in Altach (siehe Baumeister B11/2012), es war nach Krumbach (2004) die zweite Begräbnisstätte, die Bader gestaltet hat.

Dennoch zeigt sein Œvre eine sympathische Einseitigkeit. „Große internationale Wettbewerbe finde ich grundsätzlich nicht spannend“, erklärte er vor einigen Jahren im Baumeister. „Mich interessiert engagierte Architektur: die intensive Zusammenarbeit mit den Handwerkern, das Thema Nachhaltigkeit“, erläuterte Bader.

Weil der Architekt weiß, wie man in der Region baut, sind seine Bauten unauffällig nachhaltig – das strapazierte Wort „ganzheitlich“ passt in seinem Fall. Beschränkung ist für Bernardo Bader kein Indiz für Armut. Sondern für Selbstbewusstsein. „Von den Innerösterreichern wird man als Vorarlberger immer nur in die Holz- und Kistenecke gestellt“, sagt er, „aber das ist mir ziemlich wurscht. Die laute, schreierische, skulpturale Lösung ist halt nicht immer die beste.“

 

 

Statement zur Architektur

„Methodik des Findens statt des Erfindens

Kneten von vorhandenen Typologien zu etwas Eigenständigen zeigt die Methodik des Findens statt des Erfindens. Die Qualität des Alltäglichen soll in Projekten sichtbar werden – die Arbeit in meinem Büro ist geprägt von der intensiven Auseinandersetzung mit dem architektonischen Raum.

Für Architekturschaffende wird es interessant, wenn noch kein Bild vorgeformt oder einfach keines mehr tauglich ist. Eine Frage, die sich dabei immer wieder stellt: Können wir es schaffen, uns von fremden Leitbildern und fertigen Konzepten frei zu machen? Geht dies überhaupt?

Die entscheidende Frage eines jeden Entwurfsbeginns ist, inwiefern wir es schaffen, offen und unvoreingenommen an eine Aufgabe heranzugehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es Architekten gelingen muss, wenig hinterfragte und plakative Statements aufzugeben. Erst dann besteht die Möglichkeit, sich auf einen offenen und ernsten Dialog zwischen Ort und Mensch einzulassen.

Ort und Mensch

Zuhören ist die Grundlage eines jeden Dialoges. Wir verlassen uns auf unsere Sinne, wir sehen, wir riechen, wir hören, wir fühlen – irgendwann hoffen wir zu begreifen. Das Begreifen des Ortes ist ein nicht endend wollender Prozess. Keine andere kulturelle Disziplin ist so lokal und bezieht sich so unmittelbar auf einen Ort wie die Architektur. Wir sind im Ansinnen des Schaffens von stimmigen Orten gut beraten, wenn wir Orte erst „aussprechen“ lassen, bevor wir sie bearbeiten.

Unser entwerferisches Ziel muss es sein, bessere und stimmige Orte zu schaffen. Eng verwachsen mit dem Ort ist seit jeher der Mensch mit seiner Kultur und Geschichte. Der Einbezug des Menschen in die Entwurfsmethodik soll gelernt sein. Sei es ein möglicher Bauherr, der Handwerker oder der bloße Betrachter, es bedarf einer geduldigen und gewissenhaften Tätigkeit, die die verstärkte Sozialkompetenz des Entwerfenden fordert.“

Vita

  • *1974: Österreich
  • 1993-2001: Architekturstudium Universität Innsbruck
  • 1998-1999: Mitarbeit Feichtinger Architects, Paris
  • 2001: Diplom an der Universität Innsbruck mit Auszeichnung
  • 2003: Gründung Architekturbüro in Dornbirn
  • 2006: Staatlich befugter und beeidigter Ziviltechniker
  • 2008 – 2012: Mitglied Gestaltungsbeirat Zwischenwasser
  • seit 2010: Mitglied Fachbeirat Raumrelevante Betrachtungen Land Vorarlberg & Mitglied Gestaltungsbeirat Andelsbuch
  • seit 2012: Dozent am Institut für Architektur und Raumentwicklung, Universität in Liechtenstein

Auszeichnungen 

2014
Mies van der Rohe Award, European Union Prize Nominierung
Auszeichnung Aluminium Architektur Preis
Auszeichnung The International Architecture Award

2013
Aga Khan Award for Architecture
BTV Bauherrenpreis für Vorarlberg und Tirol, Preisträger Einfamilienhaus
Best Architect Award 14, Auszeichnung Einfamilienhaus
Vorarlberger Holzbaupreis, Preisträger Einfamilienhaus

2012
Hauptpreis Piranesi Award, Slovenien
Nominierung Detail-Preis
Gault Millau Ambiente Award

2011
Preisträger Architekturpreis das beste Haus
Preisträger Bauherrenpreis ZV
Preisträger Konstruktiv Liechtensteinpreis für nachhaltiges Bauen

2010
Hauptpreis Vorarlberger Bauherrenpreis
BTV Bauherrenpreis für Vorarlberg und Tirol, Anerkennungspreis Häuser Award, 2-fache Auszeichnung

2009
Best Architect Award 10

2008
Auszeichnung Häuser-Award

2007
Weissenhof Architekturförderpreis, Stuttgart

2005
Auszeichnung Vorarlberger Bauherrenpreis

2003
Auszeichnung Bauweltpreis

Kontakt

Architekt DI Bernardo Bader
Steinebach 11
A-6850 Dornbirn

T +43 5572 207896
F +43 5572 207896
M +43 664 4229928
mail@bernardobader.com
www.bernardobader.com