Bautagebuch: Die Planabgabe (3)

Unsere Callwey Autorin Tina Freitag hat sich an das Projekt „Hausbau“ gewagt. An dieser Stelle berichtet sie alle zwei Wochen von den Höhen und Tiefen ihres Vorhabens – mit persönlichen Eindrücken aus ihrem Bautagebuch. 

Bautagebuch Planabgabe Eigenheim selbst bauen Haus entwerfen
Zunächst wird mit Stift und Papier vieles entworfen – manches auch wieder verworfen.

Vom Fachsimpeln, Planen und Einreichen

Auch wenn wir mit unseren Planungen sofort losgelegt haben und recht früh den Eindruck hatten, im Großen und Ganzen zu wissen, wie unser Haus werden soll, kamen wir immer wieder an den Punkt, Dinge zu überdenken und Ideen über Bord zu werfen. Wir trafen uns viel mit Freunden – fachfremd wie Profis – diskutierten Details, änderten hier was und da auch, diskutierten wieder, änderten nochmal. Und reichten irgendwann ein. Gefühlt unser erster großer Meilenstein! Auch wenn wir der Baugenehmigung damit noch sehr fern waren, so war das Gefühl der Planabgabe echt befreiend!

Im Hintergrund wurde bereits der Abriss des Bestandsgebäudes eingeleitet, das sich noch auf dem geteilten Grundstück befand. Und kurz darauf auch gleich wieder gestoppt: Eine Starkstromleitung führte über das Bestandsgebäude zum Haus des Nachbarn im Osten. Niemand wollte davon gewusst haben – mit Ausnahme des Nachbarn, der nicht m Dunkeln sitzen wollte.

Bautagebuch Planabgabe Eigenheim selbst bauen mit Kindern bauen
Bis der Bagger respektive Vulkanforschungs-Truck anrollt dauert es noch...

Ganz nebenbei haben unsere neuen Nachbarn vorzeitig die Flucht ergriffen, weil sie lieber doch nicht neben einer Familie mit drei Kindern wohnen möchten. Verständlich, würde ich auch nicht wollen. Ich ziehe lieber mit ein!

Mal doch mal dein Traumhaus

Apropos: Welche Vorstellung haben die Kinder denn eigentlich so vom Haus? Wir ließen sie einmal malen – ein lustiges wie aufschlussreiches Experiment! Das Wichtigste am Haus war eindeutig die Garage, doppelt abgesichert mit Absperrgitter und Ampel – nur für den Fall, dass ein Einbrecher plant, mit dem Auto zu kommen. Geschlafen werden sollte unterm Dach. Das lässt sich einrichten! Im Dachgeschoss haben wir einen Arbeits- und Gästebereich geplant, der bei kinderreichem Besuch auch mal als riesiges Schlaflager fungieren kann. Was die Dimension der Garage angeht, so müssen wir hier leider ein Veto einlegen. Wir können aber dem Einbrecher ja sagen, dass er mit dem Fahrrad kommen soll – für ein Auto wäre eh kein Platz!

Bautagebuch Planabgabe Eigenheim selbst bauen Kinderzeichnung
Eine große Garage mit Absperrgitter und Ampel – die Kinder haben ihre ganz genauen Vorstellungen vom Haus.

Was uns vorher niemand gesagt hat …

Wenn man sich mit Leuten unterhält, die vor längerer Zeit einmal gebaut haben, klingt so eine Planabgabe für ein Einfamilienhaus eher unkompliziert. Dieser Eindruck hat sich für uns nicht bestätigt, obwohl wir recht „schnörkellos“ geplant haben. Vielleicht haben sich die Zeiten geändert. Wir jedenfalls waren etwas abgeschreckt, was da so alles eingefordert wird – vor allem das Thema Entwässerungsplanung hatte es in sich. Im Alleingang und „zu Fuß“ bzw. mit Bleistift und Papier hätten wir das vermutlich nicht so einfach hinbekommen. Also holten wir uns professionelle Unterstützung. Wirklich als Profi hat sich der Zeichner zwar auch nicht unbedingt etabliert, aber das führt an dieser Stelle zu weit … 😉