Bautagebuch: Hurra, wir bauen …?! (1)

Zum Start unserer Hausbau-Kolumne

Das Abenteuer Bauen hat so seine Höhen und Tiefen – und oft kommt alles anders als man denkt. An dieser Stelle berichten wir alle zwei Wochen von den Erlebnissen einer Callwey Architektur-Redakteurin, die sich mit ihrer Familie nun selbst an das Projekt „Hausbau“ wagt. Ihr Bautagebuch wird ganz persönliche Einblicke (und irgendwann hoffentlich auch Ausblicke) geben und – weil Bauen keiner Regel folgt – nicht immer „real-time“ dokumentieren, sondern vielmehr zeigen, welche Abenteuer und Überraschungen ein solcher Schritt bereithält.

Bautagebuch Hausbau-Kolumne Einfamilienhaus

Hurra, wir bauen …?!

Ganz ehrlich? Der große Traum vom Eigenheim war uns bislang eher fremd. Den Schritt zum eigenen Hausbau haben wir schier als Notwendigkeit betrachtet, um genügend Platz (drinnen und draußen!) für unsere 5-köpfige Familie mit drei wuseligen Jungs von 1, 3 und 5 Jahren zu haben.

Bautagebuch Hausbau-Kolumne Einfamilienhaus Baustelle
Dieses Bild wird unsere Autorin und Bauherrin nun länger begleiten: die verschmutzten Gummistiefel ihrer drei Jungs nach dem Baustellenbesuch.

Gesucht haben wir eigentlich schon lange, nicht zwingend nach einem Haus oder gar einem Grundstück, aber irgendwie größer sollte alles sein, ein Garten wäre super, ein oder besser zwei Zimmer mehr … unsere derzeitige Altbauwohnung, in der wir seit etwa 7 Jahren zur Miete wohnen, platzt spätestens seit dem dritten Kind aus allen Nähten. Apropos Garten: „Vielleicht kommt der Osterhase dann ja auch mal zu uns“ war eines der schlagendsten Argumente, das uns unermüdlich weitersuchen ließ. Und so durchforsteten wir sämtliche Angebote auf allen Kanälen, hielten auch privat die Ohren offen und vor allem: erzähltem jedem, der es wissen wollte (und jedem, der es nicht wissen wollte), dass wir auf der Suche sind! Die Angebote über berühmt-berüchtigte Online-Portale war ernüchternd. Völlig überteuert – abgrundtief hässlich (gern auch in Kombination) – und oftmals so renovierungsbedürftig, dass ein Kauf sich wirtschaftlich betrachtet in keinster Weise rechtfertigen ließe. Aber da war halt noch die Sache mit dem Osterhasen …

Anfang des Jahres war es dann plötzlich doch so weit und wir fanden tatsächlich ein passendes Grundstück mit einer überschaubaren Größe von knapp 500 Quadratmetern, das wir nach einiger Bürokratie unser Eigen nennen durften. Oder fand das Grundstück uns? Zur nächsten Folge hier klicken: Das Grundstück (2).

Was uns vorher niemand gesagt hat:

Wenn man sich für eine Immobilie oder ein Grundstück wirklich interessiert und einen Kauf in Betracht zieht, sollte man nicht zögern, zuzusagen – auch wenn noch nicht alle Rahmenbedingungen geklärt sind. Wenn man sich, wie wir einst bei einem anderen Objekt, auch nur einen (!) Tag Zeit nimmt, um den Bebauungsplan zu prüfen, die Hochwasserlage zu checken oder mit seiner Bank zu sprechen, kann es schon zu spät sein. Der Markt ist so heiß gelaufen, dass Immobilien oder Grundstücke oft ungesehen „über den Tisch gehen“. Willkommen bei Monopoly!