von LA’KET ARCHITEKTEN .
Eingeschossiges Atrienhaus aus Backstein
Die Umgebung wird geprägt von einer mit der Zeit gewachsenen heterogenen Bebauung. Dazwischen findet der neue eingeschossige Baukörper Platz, sein helles Ziegelmaterial bezieht sich auf den vorherrschenden Kontext. Durch seine niedrige Höhe und die feine Bodenfuge steht das großzügige Atrienhaus zurückhaltend und elegant über der Rasenfläche.
Licht, Luft und Laub
Die Verbindungen zum Außenraum reagieren sensibel auf die unterschiedlichen Gegebenheiten. Zu den Teichwiesen liegen große Öffnungen und stellen die Nähe zur Landschaft her, noch gesteigert durch eine hofartige Einstülpung in die Fassade. Verglaste Atrien bilden vertikale Beziehungen zum Außenraum und lassen die Natur mit Licht, Luft und Laub fast in den Wohnraum dringen. Ost- und Westfassaden bleiben in der hinteren Gartenzone geschlossen, um die Privatsphäre abzuschirmen; zum Eingang an der Südseite öffnet sich die Fassade wieder mehr, hier stehen geschosshohe Holzstelen als Sonnen- und Sichtschutz.
Eingestellte Kabinette ordnen das Raumkontinuum
Die innere Organisation des Atrienhauses wird durch die präzise, wegeführende Setzung der eingestellten Kabinette für Bäder, Abstellräume und Schränke bestimmt. Sie definieren als „private“ Einheiten die fließende „öffentliche“ Fläche. Das räumliche Kontinuum bleibt zwar spürbar, lässt aber durch Nischen oder Tiefen für alle unterschiedlichen Funktionen charakteristische Atmosphären entstehen.
Filigrane Leichtigkeit vs. Geschlossene Fläche
Die Fassade lebt vom Kontrast zwischen der homogenen Masse der Ziegel – was durch die tiefen Laibungen und die großen geschlossenen Flächen betont wird – und der Leichtigkeit, die die Bodenfuge und die feinen horizontalen Randabschlüsse vermitteln. Die Backsteinfassaden sind als zweischaliges Mauerwerk ausgeführt, die transparenten Flächen als möglichst filigrane, weitgehend dreifache Festverglasung. Die Dachfläche ist begrünt. Zur Heizung dienen eine Wärmepumpe und Erdsonden.
Pläne und Grundrisse Atrienhaus:
Architekt Atrienhaus:
Das Gebäude ist wie ein Flipperkasten. Vollgespickt mit Anziehungspunkten und Widerständen bietet die Struktur vielfältige Möglich-
keiten der Wegeführung und Wahrnehmung.
Gebäudedaten Atrienhaus:
- Standort: Hamburg
- Grundstücksgröße: 1.179 m2
- Wohnfläche: 203 m2
- Zusätzliche Nutzfläche: 80 m2
- Anzahl der Bewohner: 2
- Bauweise: massiv
- Heizwärmebedarf: 54,19 kWh/m2a
- Primärenergiebedarf: 45,7 kWh/m2a
- Baukosten: 850.000 Euro
- Fertigstellung: 2011
Fotos Atrienhaus:
Meike Hansen Archimage, Hamburg
Dieses Haus ist erschienen in: “Häuser des Jahres 2012”, Callwey Verlag.