von Schindhelm Moser Architekten
Innerstädtisch Wohnen mit viel Platz
Das Haus ergänzt eine locker situierte städtische Abfolge von Einzelgebäuden an einem größeren Platz. Auf seinem Grundstück wurde dafür ein älteres Gebäude abgebrochen. Eine stattliche Buche, die das Gelände bestimmt, konnte dagegen erhalten werden, was eine Verschiebung des Hauses im Baufenster nötig machte. Seine Kubatur besteht aus übereinander gestaffelten, kantigen Baukörpern, die sich L-förmig um den dicht am Haus stehenden Baum stapeln. Die Terrassenflächen der einzelnen Geschosse erweitern die Innenräume und sorgen für einen unmittelbaren Außenbezug, die den Ort bestimmende Buche bleibt immer im Blick.
Zwei korrespondierende Eingänge
Der Haupteingang liegt an der Ostseite. Hier empfängt eine geräumige Halle, die von Garderobenschränken begleitet wird. Ein zweiter Eingang, der vornehmlich von den Kindern benutzt wird, ist an der Nordseite. Auch diesen Bereich säumen funktionale Einbauten. Die korrespondierenden Eingangszonen verbindet eine Treppenanlage. Nach unten führen die Stufen zu Schwimmbad, Gästezimmern und Garage, nach oben zu den privateren Schlafräumen, wobei die linear über jeweils zwei Ebenen fortgesetzten Treppenläufe an einem Podest im Erdgeschoss umgelenkt werden, was dem Raum, auch durch die Glasbrüstungen, eine eigene Qualität verleiht.
Viel Raum für privaten Rückzug
Im Erdgeschoss erreicht man, klar von der Eingangshalle getrennt, den Wohnbereich. Seitlich vom zentralen Essplatz liegt einmal eine große Küche mit Eckbank, Speisekammer und Kühlzelle, zur anderen Seite führt der Raumfluss an einem abtrennbaren Arbeitszimmer vorbei zum Wohnraum mit Kamin. Im Hauswinkel unter dem Dach der Buche schließt eine geschützte Terrasse an. Im Geschoss darüber kommt man in einer breiten Diele an, von hier geht ein Flur zu den Kinderzimmern ab. In einem eigenen Appartement können Gäste oder Großeltern wohnen. Auf der obersten Ebene gibt es für die Eltern zwei Zimmer, Bad und Dachterrasse.
Aus Abbruchsteinen gemauerte Fassade
Die Außenschale des Hauses ist aus Abbruchsteinen gemauert, hinter der Wärmedämmung steht eine tragende Betonkonstruktion. Die Holz-Aluminium-Fensterelemente unterbrechen die großflächigen Wandscheiben, sie rhythmisieren die Fassade. Sie lebt vom Farbenspiel der unterschiedlichen Ziegel und der besonderen Ästhetik des gebrauchten Materials, zusammengefügt im Wilden Verband. Im Kontrast dazu stehen die Brüstungen als dunkle Stahlrahmen mit engmaschigem Metallgewebe.
Pläne und Grundrisse innerstädtisches Wohnhaus:
Architekten innerstädtisches Wohnhaus:
Schindhelm Moser Architekten
Nicht das Haus als Objekt, sondern dessen Gestalt, der neu entstehende Organismus und das sich dort entfaltende Leben sind die entscheidenden Grundlagen unserer Architektur.
Gebäudedaten innerstädtisches Wohnhaus:
- Grundstücksgröße: 1.400 m2
- Nettogeschossfläche: 500 m2
- Zusätzliche Nutzfläche: 500 m2
- Bauweise: Stahlbeton mit angeschlagenen Altziegeln (ca. 70 Jahre alt)
- Primärenergiebedarf: 45 kWh/m2a
- Fertigstellung: 2011
Fotos innerstädtisches Wohnhaus:
Moritz Partenheimer, München
Dieses Haus ist erschienen in: “Häuser des Jahres 2012”, Callwey Verlag.