von Baumschlager Eberle.

Ausgangslage: ein rechtkantiger Baukörper
Die Grundrisse setzen sich aus mäandrierenden Flächen zusammen, sie schlagen Haken, und dadurch entstehen einleuchtende Funktionsflächen, ohne dass man Wände und Türen braucht. Das Gleiche geschieht auch in der Höhe. Ausgangsmaterial war ein rechtkantiger Baukörper, den man in angemessenen Dimensionen ausgehöhlt und verschoben hat: mit Auskragungen, Einschnitten, Leerräumen. Damit wird auf das ruhende Volumen eine gewisse Dynamik übertragen.

Planung: von außen nach innen
Die Planung erfolgte von außen nach innen, die Räume entstehen zwischen den subtrahierten Volumen. Hinter dem Eingang auf der Südseite, verborgen und dennoch betont durch eine tiefe Nische im Baukörper, die sich ins Untergeschoss als Lichthof fortsetzt, werden zwei Wege angeboten. Auf der oberen Ebene geht der nächste Weg zum Essplatz. Durch ein eingestülptes zweites Atrium wird der Wohnraum ein wenig privater behandelt, an der Passage zwischen den Räumen verschwindet die Küche, in diesem Fall deutlich abgetrennt und mit einer Schiebetür verschließbar, wenn man in Ruhe köcheln will.


Fitnessraum, Sauna und Einliegerwohnung
Zusammen mit Speisekammer, Garderobe und Gäste-WC entsteht so ein eigenes Volumen zur Straßenseite. Zur anderen Seite des Essplatzes bietet sich ebenfalls ein Wandelraum an, der sich zu einem Schlafzimmer vertieft. Hinter einer Ankleideschleuse folgt noch ein Badezimmer. Ins Untergeschoss führt der zweite Weg, wenn man in der Diele die Treppe nach unten nimmt. Zur rechten Seite ist dort eine Einliegerwohnung mit eigenem Zugang eingerichtet. Sie lässt sich mit dem Haushalt durch eine Schleuse verbinden. Zur Linken wird man mit einem großen Fitnessraum und einem Arbeitsplatz belohnt, er bildet den Durchgang zu einem Medienraum, der auch Gäste beherbergen kann. Zur Bergseite verschwinden verschiedene dienende Räume und die Sauna.
Wärmpepumpe und Innendämmung sorgen für Gemütlichkeit
Der Pool liegt dagegen oberhalb, nach Süden hinter der Gartenmauer, er reizt mit seinem lang gestreckten Becken ausdauernde Schwimmer. Beheizt wird das Massivhaus mit einer von Erdsonden versorgten Wärmepumpe. Hinter der 25 Zentimeter dicken Sichtbetonaußenwand folgt im Obergeschoss eine Innendämmung aus 20 Zentimetern XPS, die Innenoberflächen sind mit 4 Zentimeter dicken Gipskartontafeln beplankt. Aus statischen Gründen ist das Untergeschoss zweischalig betoniert.
Pläne und Grundrisse:
Architekt: Baumschlager Eberle
Es ging bei der Villa K. darum, dass sich die Bewohner in den Dimensionen des Gebauten und der Topografie wiederfinden.
Gebäudedaten:
- Grundstücksgröße: 1.521 m²
- Wohnfläche: 333 m²
- Bauweise: Stahlbeton
- Heizwärmebedarf: 48,6 kWh/m2a
- Baubeginn: 2010
- Fertigstellung: 2011
Fotos:
Dieses Haus ist erschienen in: “Häuser des Jahres 2013”, Callwey Verlag.