Vorarlbergerisch

von HELENA WEBER ARCHITEKTIN ZT

EFH Langen Helena Weber

Passend für das Jetzt, gerüstet für die Zukunft

Bewusst hatten sich die jungen Bauherren die Architektin Helena Weber ausgesucht und sich mit ihren Bauten auseinandergesetzt. Für ihr eigenes Haus wollten sie sich nur auf den Raum konzentrieren, den sie tatsächlich brauchen, und dabei räumlich flexibel genug bleiben, um das Haus bei Bedarf einer neuen Lebensphase anpassen zu können. Und selbstverständlich sollte das neue Gebäude dem Ort und der Topografie angemessen sein. So schmiegt sich das Haus an den Hand, die unterschiedlichen Höhen werden genutzt, um ihm Obergeschoss ebenerdig hinein zu gelangen und von der unteren Ebene den Garten zu erschließen. Offene Räume – auch das war den Bauherren wichtig – lassen die Kommunikation der die beiden Etagen zu.

EFH Langen Helena Weber
Schiebeelemente in der Fassade der unteren Ebene sorgen für Privatheit und einen intimen Außenraum.

Rhythmisch gesetzt

Das obere Wohngeschoss wird nordwestseitig erschlossen, es ist als Loft konzipiert. Vom überdachten Eingangsbereich führt ein kleiner Vorraum in den Wohnbereich, von der Küche mit Essplatz gelangt man auf die Terrasse. Auch bei schlechtem Wetter gestattet der geschützte Freisitz gen Süden den Blick auf das beeindruckende Panorama. Doch auch die rhythmisch gesetzten Öffnungen im Haus sorgen immer wieder für Ausblicke: Vor allem das großzügige, gerahmte Fenster mit Sitzbank Richtung Osten lädt zum Verweilen ein und holt die Landschaft wie ein Bild in Innere des Raumes.

Angemessene Lösungen zu suchen, heißt zu fokussieren: sich auf das Wesentliche konzentrieren und einen Raum nicht als Standard betrachten.

I 05 Zugang zum FreisitzWEB

Ein Spiel aus Licht und Schatten

Vertikale Fichtenlisenen gliedern die Fassade, ihre unterschiedlichen Abstände bilden die innere Organisation des Hauses ab. So ergibt sich dem Tagesverlauf entsprechend im Inneren und auf der Außenhaut ein lebendiges Spiel aus Licht und Schatten, Offenheit und Geschlossenheit. Die Reduktion auf wenige Materialien setzt sich in der Innenraumgestaltung fort: Fichtenholz und dunkles Stahlblech kontrastieren mit den gewachsten Eichendielen, die hellen Innenwände schaffen eine ruhige, entspannte Atmosphäre. Konsequent wurden die Vorteile eines Holzbaus genutzt: Das Haus ist einfach und modular gebaut, mit ökonomischen, dem Baustoff Holz angemessenen Spannweiten. Auch auf die Verwendung möglichst natürlicher Baumaterialien legten die Architektin sowie die Bauherren Wert, der niedrige Heizwärmebedarf wird über Erdwärme abgedeckt. Ergänzt wird das Konzept über einen Speicherofen im Wohnbereich sowie eine kontrollierte Be- und Entlüftung.

Gebäudedaten

  • Standort: Am Pfänderstock (A)
  • Anzahl der Bewohner: 2
  • Wohnfläche: 150 m2
  • Grundstücksgröße: 730 m2
  • Bauweise: Holzmassivbau, Holzelementbau
  • Fertigstellung: 2018

Text: Katharina Matzig
Fotos: Adolf Bereuter, Dornbirn www.adolfbereuter.com

HELENA WEBER ARCHITEKTIN ZT
Am Kehlerpark 5/23
A-6850 Dornbirn
www.helenaweber.at

Dieses Haus ist erschienen in: „Häuser des Jahres 2019“, Callwey Verlag