Bautagebuch: Mehr Licht, bitte (14)

Unsere Callwey Autorin Tina Freitag hat sich an das Projekt „Hausbau“ gewagt. An dieser Stelle berichtet sie alle zwei Wochen von den Höhen und Tiefen ihres Vorhabens – mit persönlichen Eindrücken aus ihrem Bautagebuch.

Endspurt fürs Verputzen

Es ist (fast) geschafft – Sanitär und Elektriker sind in den letzten Zügen, sodass hoffentlich nächste Woche die Vorbereitungen fürs Verputzen starten können. Doch zunächst einmal müssen noch alle Wasserleitungen per Drucktest auf ihre Dichtigkeit überprüft werden. Und dafür darf es im Haus nicht zu kalt sein.
Auch um die beheizbaren Handtuchhalter sind wir haarscharf drumherum gekommen – nicht ohne noch ein paar mal darauf hinzuweisen, dass wir sie wirklich nicht wollen! „Dann seht doch wenigstens Steckdosen vor, um elektrische Handtuchhalter nachrüsten zu können.“ Nicht einmal darauf haben wir uns eingelassen. Wer weiß, wenn wir irgendwann einmal bibbernd aus der Dusche kommen und uns nach einem warmen Handtuch sehnen, werden wir es vielleicht bitter bereuen. Irgendwann einmal. Vielleicht.

Bautagebuch Wasserleitungen und Rohre
Vor dem Verputzen steht noch ein Drucktest der Leitungen an ...
Bautagebuch Drucktest der Leitungen
... so jedenfalls machen sie schon einen ganz stabilen Eindruck

Huhn oder Ei?

Leider stehen die Wetter- bzw. Temperaturprognosen nicht so gut. Für einen Drucktest mit Wasser ist es zu kalt. Ohne Drucktest macht aber das Schließen der Schlitze keinen Sinn, falls eben doch nicht alle Leitungen dicht sind – dann kann man nämlich wieder von vorn anfangen. Zudem trocknet auch der Mörtel bei zu kalter Witterung nicht. Also muss erst der Zimmerer her, um das Dach zu dämmen und abzuschließen, sodass wir innen auf eine annehmbare Temperatur kommen. Aber auch der braucht zumindest ein trockenes, schneefreies Dach, um die noch ausstehenden Dachfenster einbauen zu können.

Bautagebuch Tauwetter
Mehr Licht, bitte: Für die Zimmerer-Arbeiten muss das Dach schneefrei sein

Treppenlösung gefunden!

Was bei jedem Wetter geht, ist das Planen – zum Beispiel das der Treppe. Wir – na ja, der Schreiner … – haben endlich eine Lösung gefunden, die uns rundum gefällt, sowohl konstruktiv als auch optisch. Und damit wir uns auch wirklich ganz sicher sind, baut uns der Schreiner extra ein Modell der Stufen nebst Konstruktion – wir sind begeistert!
Auch zur Küchenbeleuchtung gab es weitere Termine und Gespräche mit Herstellern, und mit dem Elektriker sind wir letzte kleine Details durchgegangen, die es noch zu klären galt – zum Beispiel die Treppenstufenbeleuchtung, die ja auch wiederum mit der Treppenplanung selbst zusammenhing …

Putz & Fassadenfarbe

Ein weiteres Thema, das sich als umfassender herausgestellt hat als wir zunächst dachten, sind der Putz und die Fassadenfarbe – auch der Farbton selbst ist mehr als nur eine kurze Überlegung wert, aber zunächst einmal ging es um die Art der Farbe. Hier setzen wir, ebenso wie beim Putz, auf eine mineralische Lösung und haben uns für einen Silikatanstrich entschieden, außen wie innen. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, haben uns die Vorteile (Resistenz, Raumklima, Umweltverträglichkeit, Langlebigkeit) absolut überzeugt, auch wenn der Anstrich selbst etwas komplexer ist.

Bautagebuch Farbfächer Silikatanstrich
Die Qual der Wahl: Weiß? Hellweiß? Gelblich-Weiß? Grauweiß? Oder doch Altbau-Weiß?

„Was uns vorher niemand gesagt hat …“ oder: Der Eiertanz um die Fenster

Fenster drin – alles gut. Dachten wir. Dass aber so ein eingebautes Fenster neue Herausforderungen mit sich bringt, hatten wir nicht auf dem Radar. Die erste unbeabsichtigte „Einweihung“ in Form von Markierungsspray, das auf einem der Rahmen gelandet war, folgte gleich wenige Tage nach Einbau. Autsch. Lässt sich aber zum Glück beheben! Viel brisanter scheint die Frage des Abklebens vorm Verputzen und der damit verbundenen Gefahr von Schwitzwasserbildung am Fensterrahmen zu sein. Der Putz darf aber andererseits auf keinen Fall auf die Holzrahmen gelangen, da es sonst zu einer chemischen Reaktion mit den Gerbsäuren der Eiche und damit zu Fleckenbildung kommen kann. Den Schuh will sich natürlich keiner anziehen – weder den der Fleckenbildung durch alkalische Rückstände noch den der Fleckenbildung durch Schwitzwasser. Wir arbeiten an einer Lösung und werden berichten …