Kleines Badehaus | Zeitgemäße Umnutzung

von Architekten Luger & Maul

Am österreichischen Attersee entstand ein kleines Badehaus mit minimalistischem Innenraum. Der Blick auf das von Bergen gesäumte Südostufer bestimmt die Architektur.

Von der Werkstatt zum Badehaus

Ursprünglich befand sich einen kleine Zimmerer-Werkstatt auf dem Grundstück des heutigen Badehauses – der Neubau durfte die alten Dimensionen des Bestands nicht überschreiten.

Hinderlich bei der Planung war die Lage an der verkehrsreichen Bundesstraße sowie in der Landschaftsschutzzone am Ufer des Sees: Jedes Bauvorhaben hier benötigt eine Sondergenehmigung.

Aus Lärmschutz-Gründen orientierten Architekten Luger& Maul die Nebenräume an der Straßenseite. Damit das Gebäude nicht als Wohnhaus auffällt, wurden die Fassaden mit einem senkrechten Lattenwerk umschlossen, das alle Öffnungen verbirgt bzw. durch eine Klapp-Falt-oder Schiebemechanik freigibt.

Nur schmucklos als reduzierte Urhütte darf sich das Ferienhaus zur Straße zeigen.
Die Außensauna ist neben dem Eingang platziert – so schützt wird die Terrasse vor Einblicken geschützt.
Eine kleine Empore erweitert die bescheidene Nutzfläche – mit Blick auf den See.
Seebühne: Zwei bis unter die Traufe reichende Tore öffnen das Gehäuse zur Landschaft.

Unaufdringliche Einbindung in Landschaft

Die landschaftlich herausragende Lage mit Blick auf das von Bergen gesäumte Südostufer bestimmt die Architektur: Eine knapp fünf Meter hohe und breite Ladenöffnung zur Seeseite lässt sich durch einen Hebe-Schiebe-Mechanismus zur Hälfte aufklappen. Sie zeigt Ausschnitte der Natur wie auf einer Bühne und bietet im Wechsel von Licht, Wind und Wetter eine Dramaturgie unterschiedlicher Stimmungen.

Ohne Vorsprünge an Giebel und Traufe entsteht ein archetypischer Hauskörper. Seine Oberflächen sind grau lasiert, so gelingt eine unaufdringliche Einbindung in die umgebende Seelandschaft.

Der Grundriss erfüllt die wesentlichen Bedürfnisse seiner zwei Bewohner: Eine mit einer „Sambatreppe“ erreichbare Schlafgalerie zoniert den Hauptraum, im Rücken der Terrasse liegt die von außen zugängliche Sauna.

Es galt, ein Blickbild von Wasser und Landschaft ins Haus zu holen, das in Einklang mit den räumlichen Strukturen des offenen zweigeschossigen Raumes steht.

Das ganze Jahr nutzbar

Der Ausbau mit naturbelassenem Funiersperrholz aus Seekiefer und der Boden aus Lärchendielen vermitteln eine vertraute, warme Atmosphäre. Zwar wird das Häuschen vornehmlich als Sommerwohnung besucht – durch eine allseitig ausreichende Dämmung, elektrische Bodenheizung sowie elektrische Heiz-und Kühlgeräte ist auch eine ganzjährige Nutzung möglich.